Der Magen

Tagtäglich trinken und essen wir. Wie wertvoll es zunächst ist, Nahrung zu haben und diese auch bequem erreichen zu können geht oft im Alltag unter. Für viele Menschen auf der Welt ist mit der Nahrungsbeschaffung ein hoher Aufwand verbunden. Damit meine ich nicht nur Menschen in den „Dritte Welt“ Ländern, denn es gibt auch in den „Industriestaaten“ Menschen, die alleine leben und ein gewisses Alter haben und sich nur mit Müh und Not selbst versorgen können. In diesem Moment des Schreibens hadere ich mit dem Begriff „Dritte Welt“ – also besser Entwicklungsländer? Dieser Begriff gefällt mir auch nicht – denn sind wir nicht alle Entwicklungsländer? – und noch anders ausgedrückt, da es nicht Länder sind, sondern Entwicklungsmenschen?  Der Autor und Psychologe Jens Corssen hat den Begriff Selbst-Entwickler in seinem gleichnamigen Buch verwendet. Vielleicht wäre es sinnvoller, wenn wir zu Selbst -Entwicklern auf Augenhöhe werden. Dazu braucht es Bewusst-Sein. Diese schafft erst die Voraussetzung für die Selbstreflexion und schenkt uns die Möglichkeit unsere Gewohnheiten zu überprüfen und ggfs. zu ändern – so auch unsere Essensgewohnheiten.

Zurück zu den Lebensmitteln, die wir zu einem Frühstück, Mittag- oder Abendessen nun mehr oder weniger kreativ kombiniert und verarbeitet haben. Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch noch, wie wertvoll es ist, diese Mahlzeit auch selbstbestimmt essen zu können. In meiner Tätigkeit als Physiotherapeutin bin ich immer wieder damit konfrontiert gewesen, dass Menschen nach einem Schlaganfall oder nach einem Unfall nicht mehr selbst essen konnten. Darum seien Sie sich dieses Wertes bewusst und bedanken Sie sich ab und an bei Ihrem Körper.

Im Jahr sind es mehr als 330 Kilogramm, die ein Deutscher an Nahrung zu sich nimmt. (Quelle: Susann Huster Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion Universität Leipzig) und diese Menge den Magen passiert.

Nun endlich zum Magen. Nach der Geburt entwickelt er sich erst noch weiter mit scheinbaren „Drehungen“. Nach dieser im wahrsten Sinnes des Wortes Entwicklung kann man sagen, dass er eine sackartige Verdickung des Verdauungskanals zwischen Speiseröhre und Zwölffingerdarm ist. Dieses muskuläre Hohlorgan befindet sich in der Mitte des Oberbauchs und unter dem linken Rippenbogen hinter dem linken Leberlappen und unter dem Zwerchfell. Der Magen wird nerval von dem N. Vagus (der zum vegetativen System des Parasympathikus gehört) versorgt, der auch als Selbstheilungsnerv oder Ruhenerv bekannt ist. Dieser entspringt aus einer Schädelnaht hinter dem Ohr und ist u.a. an der Bildung von Magensäure und anderen Verdauungssubstanzen beteiligt.

Wie schon gesagt: Der Vagusnerv braucht ein gewisses Maß an Ruhe, um seiner Funktion nachzukommen. Essen wir schnell und im „to go“-Modus, dann wird er in dieser Aufgabe gehemmt. Stress bedeutet kämpfen oder fliehen und eben nicht essen und verdauen.

Fehlt die „MAHL“Zeit – also Zeit zum Zermahlen/-kauen der Nahrung- oder ist die Menge zu groß, sind Magendrücken und Völlegefühl die Folge. Anstatt das unangenehme Gefühl durch Medikamente, die dann den Magen „aufräumen“, schnell zu beseitigen, kann es vielleicht sinnvoller sein, diee Menge, Art und Weise der Essensaufnahme wahrzunehmen und sich öfter zu entspannen.

Ein ständiger „To Do“ Modus durch Alltagshektik verknüpft mit vielen Denkaufgaben und Sorgen und wenig Fühlen im Allgemeinen und auch vor der Essensaufnahme, wie es dem Magen gerade geht, was er braucht oder nicht braucht, führt zu einer erhöhten Spannung (Verkrampfung) am Mageneingang und -ausgang und Verlust der Verdauungsfunktion. Hält diese Spannung an, kann es immer schwerer werden, zu innerer Ruhe oder zu einem entspannten Schlaf zu gelangen, trotz Yoga oder Autogenem Training.

Haben wir etwas Ungutes aufgenommen, hat der Magen die Entscheidungsfähigkeit es „retour“ zu schicken und wir spucken es aus. Das kann der Dünn- und Dickdarm nicht. Diese haben andere Strategien.

In der Osteopathie geht es darum Funktionsstörungen zu beheben.

Darum wird sowohl am Kopf, an der Brustwirbelsäule (Lage des Gegenspielers des N. Vagus= Sympathikus), an den Rippen, am Zwerchfell und am Magen selbst und seinen Nachbarn gearbeitet.

Je nach Patienten und Situation kombiniere ich meine osteopathischen Behandlungen mit Meditation und Coaching-Gesprächen. Denn es ist zielführender und nachhaltiger die Gesamtheit des Menschen zu sehen und zu behandeln.

Schnelles Beseitigen von Symptomen ist eines und kann auch seinen Wert haben, allerdings nicht auf Dauer. Die Ursachenentstehung von Symptomen braucht allerdings Zeit und Raum. Die Hinwendung und die Bereitschaft sich selbst wahrzunehmen und zu entwickeln ist die Verantwortung eines jeden Menschen. Er braucht deswegen nicht alles alleine zu machen, sondern sich entscheiden zunächst erst einmal die Initiative für sich selbst zu ergreifen.

Wenn Sie jetzt bis hierher gelesen haben, können Sie entscheiden wie Nahrhaft dieser Blogartikel war. Denn neben leiblicher Nahrung gibt es auch geistige und emotionale Nahrung, die wir brauchen. Manchmal ist es auch die Menge an geistiger Nahrung, die zuviel sein kann. Das habe ich selbst erlebt in einer Phase, in der ich viele Fortbildungen innerhalb eines kurzen Zeitraumes besucht habe. Ich war im wahrsten Sinne voll. Ich bemerkte meinen Druck im Oberbauch und verstand dann, dass es Zeit war nichts mehr aufzunehmen, alles Gehörte „sacken“ zu lassen und zu verdauen.

Emotionale und geistige Nahrung kann allerdings nicht durch ein Steak oder Schokolade erfüllt werden und umgekehrt auch nicht. Es hilft Ihrem Magen und Ihrer Gesundheit darüber Klarheit zu haben.

Wenn Sie mögen, können Sie sich mit folgenden Fragen beschäftigen:

  • Wie esse ich?
  • Wieviel Zeit schenke ich meinem Magen?
Imke Götz
Menschen in Verbindung zu bringen Expertin für Körperkommunikation IMpuls® - Körper - Gestalt - Coach

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